Gefrierschrank friert nur halb: Ist der Kompressor defekt oder reicht Nachfüllen?

Einleitung

Ihr Gefrierschrank friert nicht richtig und bildet nur noch eine halbe Eisschicht? Dieses häufige Problem sorgt für Unsicherheit und die Angst vor teuren Reparaturen. Bevor Sie jedoch voreilig einen Techniker rufen oder gar ein neues Gerät kaufen, lohnt sich eine systematische Fehlersuche. Die Ursache, warum der Gefrierschrank nur halb friert, muss nicht zwangsläufig ein teurer Defekt des Kompressors sein. Oft ist schlichtweg ein Mangel an Kältemittel der Grund – ein Problem, das in vielen Fällen durch fachgerechtes Nachfüllen behoben werden kann. In diesem Artikel klären wir, wie Sie die Anzeichen richtig deuten und ob bei Ihnen der Kompressor defekt ist oder das Nachfüllen des Kältemittels ausreicht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn nur die Hälfte des Gefrierschranks kühlt, ist ein defekter Kompressor eine mögliche, aber nicht die häufigste Ursache.
  • Häufiger sind Probleme mit der automatischen Abtauung, einem verstopften Ablauf oder einem defekten Lüfter im Innenraum.
  • Ein Kältemittelmangel durch Leckage ist selten und ein Nachfüllen ohne Reparatur der Undichtigkeit sinnlos und oft nicht erlaubt.
  • Erste eigene Prüfung: Hört man den Lüfter laufen? Ist der Abtauvorgang blockiert? Liegt eine dicke Eisschicht an einer Stelle?
  • Bei Verdacht auf Kompressorschaden (z.B. kein Brummen, übermäßige Hitze am Gerät) sollte ein Fachdienst kontaktiert werden.

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Gefrierschrank friert nur halb: Kompressor defekt oder Kältemittel nachfüllen?

Gefrierschrank friert nur halb: Ist der Kompressor defekt oder reicht Nachfüllen?

Wenn Ihr Gefrierschrank oder Ihre Gefriertruhe nur noch halbherzig kühlt, ist das ein ernstes Warnsignal. Die Lebensmittel im oberen Fach tauen, während es unten vielleicht noch kalt ist – oder umgekehrt. Bevor Sie in Panik geraten und einen teuren Neukauf erwägen, lohnt sich eine systematische Fehlersuche. Die beiden Hauptverdächtigen sind in der Regel ein defekter Kompressor oder ein Mangel an Kältemittel. Dieser detaillierte, evergreen Guide führt Sie Schritt für Schritt durch die Diagnose, erklärt die Hintergründe und zeigt Ihnen, wann Sie selbst handeln können und wann der Profi ran muss.

Wie funktioniert die Kühlung überhaupt? Das Grundprinzip

Um das Problem zu verstehen, hilft ein kurzer Blick auf die Technik. Ein Kühl- oder Gefriergerät arbeitet mit einem geschlossenen Kältekreislauf. Ein gasförmiges Kältemittel wird vom Kompressor (oft auch „Motor“ genannt) verdichtet, erwärmt sich dabei und wird in den Verflüssiger (die schwarzen Gitterrohre meist auf der Geräterückseite) geleitet, wo es Wärme an die Raumluft abgibt und kondensiert. Das nun flüssige Kältemittel strömt durch ein dünnes Rohr (das Kapillarrohr) in den Verdampfer (die Kühlrippen im Innenraum). Dort entspannt es sich, verdampft und entzieht dabei dem Innenraum die notwendige Wärme – es wird kalt. Der Kreislauf beginnt von neuem.

Wenn dieser Kreislauf gestört ist, kommt es zu ungleichmäßiger Kälte. Ein Problem am Kompressor oder ein Verlust des Kältemittels sind die häufigsten Ursachen für eine Störung.

Schritt-für-Schritt Diagnose: Was Sie selbst überprüfen können

Bevor Sie an technische Defekte denken, schließen Sie einfache Ursachen aus. Diese Checkliste kann Zeit und Geld sparen.

1. Die Basis-Checks: Oft sind es die kleinen Dinge

  • Thermostat-Einstellung: Überprüfen Sie, ob das Thermostat aus Versehen heruntergedreht wurde. Stellen Sie es für den Test auf die maximale Stellung (oft „7“ oder „Max“). Hören Sie dann, ob der Kompressor startet?
  • Umgebungstemperatur: Steht das Gerät in einer zu warmen Umgebung (z.B. neben dem Herd, in der prallen Sonne oder in einem unbelüfteten Nischen)? Die ideale Raumtemperatur liegt bei unter 20°C. Laut Verbraucherzentrale steigt der Stromverbrauch pro Grad höherer Raumtemperatur um etwa 4-6%.
  • Belüftung: Sind die Lüftungsgitter an der Rückseite oder unten am Gerät frei? Ein paar Zentimeter Abstand zur Wand sind essenziell. Staub und Flusen an den Gitterrohren (Verflüssiger) können die Wärmeabgabe massiv behindern. Reinigen Sie diese vorsichtig mit einem Staubsauger oder einer weichen Bürste.
  • Dichtung der Tür: Eine undichte Gummidichtung lässt warme Luft einströmen. Überprüfen Sie sie auf Risse und Sauberkeit. Machen Sie den „Geldschein-Test“: Klemmen Sie einen Geldschein in die geschlossene Tür. Lässt er sich leicht herausziehen, ist die Dichtung erschlafft.

2. Geräusche und Aktivität des Kompressors

Hören Sie an der Rückseite des Geräts. Ein gesunder Kompressor macht ein gleichmäßiges, surrendes oder brummendes Geräusch. Er sollte in regelmäßigen Abständen an- und wieder ausgehen.

  • Kompressor läuft gar nicht: Totale Stille kann auf einen defekten Kompressor, ein Problem mit dem Anlassrelais (Startrelais) oder einen Fehler im Thermostat hindeuten. Prüfen Sie zunächst, ob das Gerät überhaupt Strom hat (andere Steckdose testen).
  • Kompressor läuft dauerhaft, ohne abzuschalten: Das ist ein starkes Indiz für einen Kältemittelverlust. Das Gerät versucht verzweifelt, die Solltemperatur zu erreichen, schafft es aber nicht, weil der Kältekreislauf nicht mehr funktioniert. Der Stromverbrauch schießt in die Höhe. Bei einem Strompreis von ca. 0,40€/kWh (Stand 2023, Quelle: BDEW) kann das schnell teuer werden.
  • Kompressor tickt oder klackert kurz und startet nicht: Typisches Symptom für ein defektes Startrelais oder einen festgefahrenen Kompressor („Blockierter Kompressor“).

3. Die Temperaturmessung: Der objektive Beweis

Legen Sie zwei bis drei Gefrierthermometer in verschiedene Fächer (oben, Mitte, unten). Messen Sie über 24 Stunden. Ein intaktes Gefriergerät sollte durchgehend mindestens -18°C halten. Größere Abweichungen zwischen den Fächern (z.B. -10°C oben und -22°C unten) deuten auf eine Zirkulationsstörung oder einen unvollständigen Kältemittelkreislauf hin.

Gefrierschrank mit Vereisung nur auf einer Seite, Kompressor im Hintergrund, Person prüft Temperatur oder füllt Kältemittel nach.

Gefrierschrank mit Vereisung nur auf einer Seite, Kompressor im Hintergrund, Person prüft Temperatur oder füllt Kältemittel nach.

Bildlegende: Schematische Darstellung des Kältekreislaufs mit Kompressor, Verflüssiger, Kapillarrohr und Verdampfer. Eine solche Grafik hilft, die Funktionsweise und mögliche Schwachstellen zu visualisieren.

Die große Frage: Kompressor defekt oder Kältemittel leer?

Nach den Vorchecks können Sie die Symptome besser einordnen.

Anzeichen für einen defekten Kompressor

  • Kein Geräusch: Der Kompressor startet überhaupt nicht, obwohl Strom anliegt und das Thermostat auf Max steht.
  • Starkes Brummen oder Klackern ohne Start: Der Motor versucht zu starten, schafft es aber nicht (häufig durch ein defektes Startrelais).
  • Überhitzung: Der Kompressor ist ungewöhnlich heiß und hat eventuell einen internen Überhitzungsschutz ausgelöst.
  • Sichtbare Schäden: Ölaustritt an den Anschlüssen des Kompressors kann auf einen internen Schaden hindeuten. Wo Öl ist, kann Kältemittel entweichen – beides geht oft einher.

Prognose: Ein Kompressortausch ist eine klassische Profiarbeit. Er ist sehr aufwändig (Löten, Vakuumieren, Befüllen) und die Kosten für Ersatzteil und Arbeitszeit liegen schnell bei 300-500€ und mehr. Bei einem älteren Gerät lohnt sich die Reparatur oft wirtschaftlich nicht. Utopia empfiehlt, die Reparaturkosten immer in Relation zum Neupreis und Alter des Geräts zu setzen.

Anzeichen für einen Kältemittelverlust

  • Kompressor läuft non-stop: Das häufigste und deutlichste Symptom. Das Gerät arbeitet pausenlos, weil die Kälteerzeugung nicht mehr effizient ist.
  • Ungleichmäßige Kühlung: Besonders ausgeprägt, wenn der Verdampfer nur noch in einem Teilbereich kalt wird. Oft ist der Bereich nahe dem Einlass des Kapillarrohrs noch kalt, der entfernte Teil schon warm.
  • Leises Zischen oder Blubbern (selten hörbar): Könnte auf die Stelle hinweisen, an der das Kältemittel entweicht.
  • Reif- oder Eisbildung nur noch lokal: Es bildet sich nur noch an einer kleinen Stelle im Innenraum Eis, während der Rest abtaut.

Wichtig: Ein Kältemittelverlust ist nie normal. Das System ist hermetisch abgeschlossen und soll ein Geräteleben lang halten. Ein Leck entsteht durch Korrosion (oft an den Alu-Verbindungsstellen des Verdampfers), Materialermüdung oder Transportbeschädigungen.

Prognose: Auch hier ist der Kundendienst gefragt. Der Techniker muss mit einem Lecksuchgerät die undichte Stelle finden, das Leck schließen (löten), das System evakuieren und mit dem exakten Kältemitteltyp und der richtigen Menge neu befüllen. Ein simples „Nachfüllen“ ohne Leckortung ist sinnlos und nach der Chemikalien-Klimaschutzverordnung auch nicht zulässig. Die Kosten sind ähnlich hoch wie beim Kompressortausch.

Kann man Kältemittel selbst nachfüllen? Ein klares Nein.

Im Internet werden gelegentlich „Nachfüll-Sets“ für Kühlgeräte angeboten. Hiervor muss dringend gewarnt werden:

  • Ineffektivität: Ohne die undichte Stelle zu schließen, entweicht das neue Kältemittel sofort wieder.
  • Sicherheitsrisiko: Kältemittel stehen unter Druck. Unsachgemäße Handhabung kann zu Verletzungen oder zum Austritt gesundheitsschädlicher Gase führen.
  • Umweltschädlichkeit: Moderne Kältemittel sind potente Treibhausgase. Ihr unkontrollierter Austritt schädigt das Klima enorm. Die fachgerechte Entsorgung und Handhabung ist gesetzlich geregelt.
  • Geräteschaden: Eine falsche Menge oder ein falscher Kältemitteltyp zerstört den Kompressor endgültig.

Diese Arbeiten sind ausschließlich zertifizierten Kälteanlagenbauern vorbehalten.

Wirtschaftlichkeitsentscheidung: Reparieren oder neu kaufen?

Diese Frage stellt sich bei beiden genannten Hauptdefekten. Beantworten Sie sie mit dieser Rechnung:

  1. Alter des Geräts: Ist es älter als 10-12 Jahre? Dann ist ein Neugerät deutlich energieeffizienter. Die Ersparnis im Stromverbrauch kann über die Jahre einen Teil des Kaufpreises refinanzieren. Ein neues A+++ Gerät verbraucht oft nur halb so viel Strom wie ein 15 Jahre altes Modell.
  2. Kostenvoranschlag einholen: Lassen Sie sich vom Kundendienst einen detaillierten Kostenvoranschlag für die Reparatur geben (inkl. Anfahrt, Arbeitszeit, Ersatzteile).
  3. Vergleich mit dem Neupreis: Liegen die Reparaturkosten bei über 50% des Neupreises eines vergleichbaren Modells, tendiert die Entscheidung klar zum Neukauf.
  4. Umweltaspekt: Die energieeffizientere Neuanschaffung kann ökologisch sinnvoller sein als die Reparatur eines Stromfressers. Entsorgen Sie das Altgerät unbedingt fachgerecht über den Wertstoffhof, damit Kältemittel und andere Schadstoffe korrekt erfasst werden.

Prävention: So beugen Sie Problemen vor

  • Regelmäßige Reinigung: Säubern Sie die Gitterrohre an der Rückseite mindestens einmal im Jahr von Staub.
  • Richtiges Abtauen: Lassen Sie keine dicke Eisschicht entstehen. Tauen Sie regelmäßig ab, sobald die Eisschicht dicker als 1 cm ist.
  • Stromverbrauch im Auge behalten: Ein plötzlicher Anstieg des Verbrauchs (erkennbar mit einem Energiemessgerät) ist oft das erste Warnzeichen für einen beginnenden Kältemittelverlust.
  • Gerät nicht zu voll und nicht zu leer packen: Eine gefüllte Truhe hält die Kälte besser, aber die Luft muss zirkulieren können. Blockieren Sie nicht die Luftschlitze im Innenraum.

Ein Gefrierschrank, der nur halb friert, ist ein Ärgernis, aber kein automatisches Todesurteil. Gehen Sie systematisch vor: Beginnen Sie mit den einfachen Checks zu Thermostat, Belüftung und Dichtungen. Beobachten Sie das Laufverhalten des Kompressors und messen Sie die Temperaturen. Die so gewonnenen Erkenntnisse helfen Ihnen, im Gespräch mit einem Fachbetrieb präzise zu sein und eine fundierte Entscheidung über Reparatur oder Ersatz zu treffen. Weitere Tipps zur Pflege und Fehlerbehebung bei Haushaltsgeräten finden Sie in unserer Kategorie-Übersicht.



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Häufige Fragen (FAQ)

Woran erkenne ich, ob mein Kompressor defekt ist und nicht nur zu wenig Kühlmittel vorhanden ist?

Ein defekter Kompressor macht sich oft durch ungewöhnliche Geräusche wie lautes Klopfen, Rattern oder gar ein komplettes Ausbleiben des gewohnten Brummens bemerkbar. Das Gerät wird dann meist überhaupt nicht mehr kalt. Bei zu wenig Kühlmittel (Kältemittel) läuft der Kompressor in der Regel weiter, aber die Kühlleistung reicht nicht mehr aus, sodass nur ein Teil des Gefrierfachs friert. Ein weiteres Indiz für einen Kompressorschaden ist, wenn das Gerät außen, besonders an der Seite, ungewöhnlich heiß wird.

Kann ich das Kältemittel selbst nachfüllen?

Nein, das Nachfüllen von Kältemittel ist keine Aufgabe für Laien. Es handelt sich um ein geschlossenes System, für das spezielles Equipment und Fachwissen erforderlich sind. Zudem sind viele Kältemittel umweltschädlich und deren Handlung ist gesetzlich reglementiert. Ein unsachgemäßes Nachfüllen kann zu weiteren Schäden am Gerät führen. Diese Arbeit sollte ausschließlich von einem zertifizierten Kältetechniker durchgeführt werden.

Was sind andere häufige Ursachen, wenn nur die Hälfte des Gefrierschranks friert?

Neben einem möglichen Kompressorproblem oder Kältemittelverlust kann die Ursache auch einfacher sein. Häufige Gründe sind eine vereiste und blockierte Luftzirkulation (z.B. durch einen defekten Abtauheizstab oder einen verstopften Ablauf), ein kaputter Lüfter im Innenraum, ein defektes Thermostat oder eine fehlerhafte Türdichtung, die warme Luft eindringen lässt. Überprüfen Sie zunächst, ob sich im Inneren übermäßig viel Eis gebildet hat und ob die Tür richtig schließt.

Lohnt sich eine Reparatur des Kompressors oder sollte ich lieber ein neues Gerät kaufen?

Diese Entscheidung hängt vom Alter und Wert des Gefrierschranks ab. Ein Kompressortausch ist eine der teuersten Reparaturen. Bei einem älteren Gerät (über 8-10 Jahre) übersteigen die Kosten oft schnell die Anschaffungskosten eines neuen, energieeffizienteren Modells. Bei einem hochwertigen und relativ neuen Gerät kann die Reparatur durch einen Fachmann jedoch wirtschaftlich sinnvoll sein. Lassen Sie sich vorab ein verbindliches Kostenvoranschlag vom Service-Techniker geben.

Was kann ich tun, bevor ich einen Techniker rufe?

Führen Sie zunächst einige grundlegende Checks durch: Stellen Sie sicher, dass das Gerät richtig eingestellt ist (Temperaturregler). Überprüfen Sie die Türdichtungen auf Sauberkeit und Dichtigkeit. Räumen Sie das Gerät aus und lassen Sie es für 24 Stunden komplett abtauen, um eine eventuelle Vereisung zu beseitigen. Achten Sie darauf, dass die Lüftungsschlitze an der Rückseite nicht verstaubt und frei zugänglich sind. Oft lösen diese einfachen Maßnahmen das Problem bereits.

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Fazit

Wenn Ihr Gefrierschrank nur noch halb friert, ist der Kompressor selten die erste Ursache. In den meisten Fällen liegt das Problem an einem zu niedrigen Kältemittelstand, der durch eine undichte Stelle entsteht. Ein einfaches Nachfüllen ist keine dauerhafte Lösung, da die Ursache – die Leckage – behoben werden muss. Ein Fachbetrieb sollte den Schaden diagnostizieren, die Undichtigkeit reparieren und das System professionell befüllen. Ist der Kompressor selbst defekt, was oft durch ungewöhnliche Geräusche oder gar kein Einschalten deutlich wird, ist ein Austausch meist wirtschaftlich nicht sinnvoll. Dann lohnt sich die Anschaffung eines neuen, energieeffizienteren Gerätes.

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